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Synthetische Materialien

Führer durch den Materialien-Dschungel

Etiketten mit kryptischen Bezeichnungen und Informationen baumeln überall an der Kleidung. Diese Übersicht hilft einzuordnen, was für ein Material wo mit welcher Funktion im Einsatz ist.

Quelle: Motorrad, ADAC
 

Außenstoffe - für sturzgefährdete Zonen

Erwünschte Eigenschaften: Die Stoffe sollen hochgradig abrieb- und reibfest sein. In der Regel werden gröbere, schwerere Gewebe verwendet, die erst bei Temperaturen deutlich über 200 Grad Celsius schmelzen. Außerdem sollen die Gewebe wasserabweisend sein. Der Tragekomfort und die Atmungsaktivität spielen eine untergeordnete Rolle.

Typische Rohmaterialien: Polyamid (sehr dehnbare, trotzdem reiß- und abriebfeste Kunstfaser mit bedingter UV-Beständigkeit), Aramid (sehr feste und zähe, sowie hitze- und feuerbeständige Faser), Lederapplikationen.

Üblicherweise verwendete Materialien für Mittelklasse, 500/600/900/1000-D-Textilgewebe: Gewebe aus Polyamid-Fasern ohne eigenen Handelsnamen. Die Zahl vor dem „D“ steht für die textile Maßeinheit „denier“ und beziffert das Gewicht in Gramm je 9000 Meter Fadenlänge. Je höher die Zahl, desto schwerer in der Regel das Gewebe.

Cordura: Gewebe aus Garn von geschnittenen und erneut versponnenen Polyamidfasern.
Duratec: für den Motorradbereich entwickelt, aus speziellen Polyamidfasern.
Dynax: besonders viele Polyamidfasern werden sehr eng und fest zu Garn versponnen.
Hitena: hoch abriebfestes Material aus gedrehtem Polyamidgarn.
Kevlar: Para-Aramid-Fasern mit Schmelzpunkt bei 450 Grad Celsius.
Nomex: hitzebeständiges Material aus Aramidfasern.

Üblicherweise verwendete Materialien für gehobene Mittel- und Oberklasse:
ARMACOR
: Materialmix aus Kevlar und Cordura.
dynatec: Gewebe von Schoeller mit Schmelzpunkt bei 290 Grad Celcius.
Dynax: siehe oben.
keprotec: Schoeller-Mischgewebe mit hoher Dehnbarkeit aus Kevlar- und Polyamidfasern.
 

Außenstoffe - mit Schwerpunkt Tragekomfort

Erwünschte Eigenschaften: weicher Griff, typischerweise wasserabweisende, leichtere Stoffe (300 und 500 D) mit hoher Atmungsaktivität. Abrieb- und Reißfestigkeitswerte müssen ausreichend sein. Für Sommer: grobmaschigere, luftdurchlässige Stoffe.

Typische Rohmaterialien: Polyamid, Polyester (UV-beständige, sehr reiß- und abriebfeste Kunstfaser)

Üblicherweise verwendete Materialien für Mittelklasse, 300/500-D-Textilgewebe: Gewebe aus Polyamidfasern ohne eigenen Handelsnamen.
3M Scotchlite: Reflexmaterial mit weitwinkligem Rückstrahlsystem.
Cordura: siehe oben.
Oxford-Nylon: leichtes Polyamidgewebe (210 D und 420 D) mit deutlich geringerer Abriebfestigkeit als Cordura.

Üblicherweise verwendete Materialien für gehobene Mittel- und Oberklasse:
Cordura
: siehe oben und
Cordura AFT: eine äußerst leichte Faser für sommertaugliche, reißfeste Gewebe.
Lumidex: Gewebe mit reflektierenden Eigenschaften aus geschnittenem 3M-Scotchlite.
Schoeller-Reflex: komplexes Gewebe aus einem 3M-Reflektionsgarn.
Taslan: bezeichnet Stoffe, deren Polyamidfasern durch Dampf aufgebauscht werden und dadurch weicher im Griff sind.
Teflon: wasser- schmutz- und ölabweisend, nicht sichtbare Umhüllung von Garnen.
 

Membranen

Erwünschte Eigenschaften: Wetterschutz und Klimatisierung. Membranen sollten Wind und Regen abhalten und gleichzeitig vom Körper produzierte Feuchtigkeit (Ausdünstung) nach außen transportieren.

Typische Rohmaterialien: Polytetrafluorethylen, Polyurethan, Polyester

Üblicherweise verwendete Membranen für Mittelklasse*: Meist in Fernost von spezialisierten Herstellern wie Hipora, Reissa oder Toray produziert.
Einzelne Bekleidungshersteller versehen diese häufig mit eigenem Namen.
Beispiele: D-Dry, H2Out, Polo-Tex + Premium-Tex, Sheltex, Wind-Tex.

Üblicherweise verwendete Membranen für gehobene Mittel- und Oberklasse**:
Gore-Tex und Gore-Tex XCR: mikroporöse Folie aus Polytetrafluorethylen (PTFE), XCR steht für „extended comfort range“ und ist eine noch dampfdurchlässigere und deshalb sommertaugliche Version.
Sympatex: dünne porenlose Klimamembran auf Polyesterbasis, die Wasserdampf entlang der Molekülketten von inner nach außen transportiert.
C-change: (ab 2007): porenlose, klimatisierende Membran von Schoeller, die je nach Temperatur ihre Polymerstruktur ändert.
 

Unterbekleidung

Erwünschte Eigenschaften: Isolierung und Klimatisierung, Schweißtransport

Typische Rohmaterialien: Polyester, Polyamid, Polypropylen, Merinowolle

Übliche Materialien: Für den Sommer dünne, netzartige Stoffe aus Polyester und Polypropylen, die Feuchtigkeit durch Kapillarwirkung großflächig für eine optimale Verdampfung verteilen, teilweise spezielle Hohlfaser-Gewebe wie Cool Max. Für den Winter dünner Fleece mit stark isolierender Wirkung (z.B. Polartec 100), Gewebe aus natürlicher Merinowolle.
 

Innenstoffe

Erwünschte Eigenschaften: Isolierung und Klimatisierung. Innenfutter sorgen durch bauschende Materialien (in der Regel Kunstfasern) dafür, dass die Körperwärme gespeichert wird. Moderne Materialien passen sich Außentemperaturen an, damit es bei Wärme keinen schweißtreibenden Hitzestau gibt.

Typische Rohmaterialien: Polyester, Polyamid

Üblicherweise verwendete Materialien für Mittelklasse: in der Regel namenlose, gesteppte Innenfutter mit nicht klassifizierter Kunstfaserfüllung.
Thinsulate: hochwertige Wattierung von 3M aus Hohlfasern.
Thermolite: isolierende Mikrofaser-Wattierung von Du Pont.

Üblicherweise verwendete Materialien für gehobene Mittel- und Oberklasseklasse:
Thinsulate und Thermolite: siehe oben.
Outlast und Schoeller-PCM: temperaturausgleichendes Material mit wachsähnlichen Kügelchen, die abhängig von der Außentemperatur ihren Aggregatzustand verändern und dadurch unterschiedlich Wärmeenergie aufnehmen. Auf diese Weise soll der Stoff für ein angenehmes Körperklima sorgen.
 

Wie arbeiten diese Stoffe?

An einigen Beispielen erklärt:

C-Change
: Prinzip Tannenzapfen. Bei Kälte komprimiert diese Membran die Polymere zwecks besserer Isolierung. Bei Wärme öffnet sie automatisch und lässt den entstehenden Wasserdampf entweichen.

Gore-Tex: strenge Ein- und Ausreisebestimmungen – die Poren dieser Membran sind rund 20000-mal kleiner als ein Wassertropfen, jedoch 700-mal größer als ein Wasserdampfmolekül.

Sympatex: besteht zu 70 Prozent aus wasserabweisendem Polyester, zu 30 Prozent aus Polyether, dessen wasserliebende Moleküle die Feuchtigkeit auf physikalisch-chemischem Weg nach außen befördert
 

Brackel

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Letzte Änderung

Letzte Änderung am 08.04.2016