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Wachau

Wachau

Die Wachau, Österreichs berühmtestes Weinbaugebiet, auch wenn es mit 1500 ha nur 3 % der Weinbaufläche des Landes darstellt.

Die Geografie verleiht den (fast immer trockenen weißen) Weinen der Wachau ihre Besonderheit. Ihre konzentrierte Art entsteht, weil das warme pannonische Klima hier im Donautal seinen westlichsten Einflusspunkt erreicht; die Trauben in diesen Weinbergen mit niedrigen Erträgen können einen potentiellen Alkoholgehalt von 15 % und mehr erreichen.

Hier entstehen aber durchaus keine flauen Weinmonster (obschon im hochreifen Jahrgang 1998 die Winzer versucht waren, bis zum Äußersten zu gehen), weil in der Nacht erfrischende, aus den Wäldern mit Sauerstoff angereicherte Nordluft die Weinberge kühlt. Diese steilen Lagen wären im Sommer häufig für Wasser dankbar (die Regenmenge fällt oft unter 500 mm im Jahr), doch neben den kühlen Nächten übernimmt die Donau die natürliche Wärmeregelung.

Der Grüne Veltliner, die traditionelle Traube der Wachau, erbringt hier die lebendigsten und überzeugendsten Weine, die vielfach spritzig und feurig, ja fast pfefferig ausfallen und auf schöne burgundische Art reifen. Der Grüne Veltliner gedeiht in tieferen Lagen auf Löss und Sand, doch inzwischen haben die Winzer ihre höchsten und steilsten Weinberge auf weniger fruchtbarem Gneiß und Granit dem Riesling vorbehalten, und ihre Kunden sind begeistert.

Beste Rieslinge aus der Wachau zeigen die stahlige Kraft der Saar bei einer vollmundigen Struktur, die eher an das Elsass erinnert. Neue Eichenfässer spielen hier keine Rolle, eher Experimente mit Edelfäule.

Die Wachauer Winzer haben eigene, bei ihnen selbst entstandene Bezeichnungen für Weine: «Steinfeder» heißt ein leichter Wein bis zu 10,7 % Alkohol für baldigen Verbrauch. «Federspiel» entsteht von etwas reiferen Trauben mit bis zu 11,9 % und schmeckt meist in den ersten fünf Jahren herrlich, während die nach einer einheimischen grünen Eidechse «Smaragd» genannten Weine wahrhaft körperreich und meist trocken sind, einen Alkoholgehalt von 13 bis 14% aufweisen und für sechs und mehr Jahre Ausbauzeit stehen.

Kühle aus dem Norden wirkt am stärksten westlich von Spitz, während Unter- und Oberloiben ein deutlich sanfteres Klima haben als selbst Weißenkirchen. Dürnstein, wo einst Richard Löwenherz in der Burg gefangen lag, ist der malerischste Ort und der landschaftliche Höhepunkt der Wachau. Der barocke Kirchturm, die alte Burgruine und die steilen Weinberge sind unwiderstehlich romantisch.

Die meisten feinen Weine aus der Wachau wachsen auf dem nach Süden offenen Nordufer der Donau, doch Nikolaihof gewinnt feste organische Weine (Fungizide werden in diesem Klima selten gebraucht) um Mautern auf dem Südufer. Eigentlich ist es kein Wunder, dass sich auf diesem 20 km langen Streifen nicht weniger als 900 verschiedene Einzellagen - Rieden - drängen (wobei die Grenzen noch unklar und deshalb nicht auf der Karte verzeichnet sind). Auch ist nicht genug Raum da, um alle zu beschreiben, doch eine Lage, Achleiten östlich von Weißenkirchen, ist wahrhaftig erwähnenswert. Schiefer und Gneiß machen die mineralischen Weine zum Traum des Blindverkosters.

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