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Fahren in der Gruppe

Gruppenfahren – Wie macht man das am besten

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Gruppenfahren

Gruppenfahren ist doch ganz einfach: Man trifft sich bei demjenigen mit den spießigsten Nachbarn (Anfahrt mit offenem Trichter und großem Hallo ist dabei selbstverständlich). Zuerst lässt man die Motoren ordentlich warmlaufen bis alle da sind, dann geht’s richtig los. Der Führende bestimmt, wohin und wie schnell es geht, der Rest muss einfach nachziehen. Mangelnde Leistung oder Fahrkönnen kann gut durch riskante Fahrweise wettgemacht werden. Sobald dem Ersten das Benzin ausgeht, hält man wieder an und orientiert sich neu.

Nein? So nicht? Na gut, hier noch mal wie es richtig geht, vor allem mit Leuten, die noch nie zusammen gefahren sind.

Motorradfahrer sind zwar meist Einzelgänger und Individualisten, aber oft genug zieht es sie zu Anlässen und Gelegenheiten, um dennoch diesen Individualismus mit Gleichgesinnten zu teilen. Also packt man sich in einen wilden Haufen und brennt um die Kurven, dass es nur so qualmt und die Omis die Fensterläden dichtmachen und die Kinder schon ins Haus rufen, wenn die Meute noch nicht mal in Sicht ist.

Der andere Ansatz ist etwas gesitteter, macht aber nicht weniger Spaß.

Das Fahren in der Gruppe funktioniert nur, wenn bestimmte Regeln beachtet werden und die Rücksicht aufeinander im Vordergrund steht. Das gilt nicht nur dann, wenn routinierte, schnelle Fahrer mit weniger Geübten unterwegs sind. Auch bei erfahrenen Piloten müssen Streckenkenntnis und Tagesform berücksichtigt werden.

Erst mal gibt es eine Routenbesprechung, damit praktisch alle so ungefähr eine Ahnung haben, wo es denn hingehen soll – und noch wichtiger – wo es lang gehen soll. Wenn möglich, bekommt jeder bei längeren Touren ein "Road-Book" mit Zwischenstationen und Treffpunkten, damit auch bei unvorhergesehenen "Verlusten" alle wieder zusammenfinden.

Die wichtigste Grundregel beim Gruppenfahrer: kein Wettbewerb, keine Überholmanöver untereinander, kein Drängeln. Wer darauf besteht, so schnell zu fahren, wie er kann und möchte, hat in der Gruppe nichts zu suchen - oder fährt bis zu einem bestimmten Treffpunkt einfach voraus.

Beim Treffpunkt sollte jeder mit vollem Tank erscheinen, es bietet sich deshalb an, gleich eine Tankstelle als "Meeting-Point" zu wählen. Dass jeder pünktlich ist, versteht sich von selbst.

Die Tankstopps richten sich nach dem Motorrad mit der geringsten Reichweite. Bei jedem Tankstopp wird möglichst jedes Motorrad voll getankt.

Ein erfahrener Biker sollte die Route so genau wie eben möglich kennen – oft ist das auch der Organisator. Dieser führt dann die Gruppe an. Gleich hinter ihm folgt der Fahrer mit der geringsten Erfahrung bzw. dem langsamsten Bike. Danach folgen im Wechsel Routiniers und Ungeübte, wobei am Schluss einer sein sollte, der die Truppe dann auch zusammenhalten kann und der selbst die Tour gut kennt.

Bei kurvigen Strecken können sich bei moderatem Tempo zudem die ungeübten Fahrer an der Linienwahl der vorausfahrenden Routiniers orientieren und dazulernen.

Das Tempo sollte so gewählt werden, dass alle, auch die langsameren und unerfahrenen Mitfahrer, gut mithalten können, ohne in Stress zu geraten.

Gefahren wird auf gerader Strecke in der Gruppe zweispurig, der Anführer fährt leicht links versetzt, der nächste leicht rechts, usw. (also nicht nebeneinander, sondern im Zickzack-Muster) Dies deshalb, um genug "Bremsabstand" zu haben, aber auch um die Gruppe kurz zu halten und bei Stopps auch in zwei Spuren zum Stehen zu kommen. In Kurven allerdings streckt sich der ganze Zug aus, alle fahren auf einer, bzw. auf Ihrer Linie.

Aber: Kriecht Eurem Vordermann nicht in den Auspuff – nicht jeder mag’s von hinten und manch einer könnte dadurch recht nervös werden. Und wer blind dem Rücklicht des Vordermanns vertraut, hat in Notsituationen oder bei verzwickten Kurven schlechte Karten.

Das erklärt auch, warum hinten in der Gruppe schneller gefahren wird, als vorne. Denn die Schlusslichter müssen ja immer wieder aufrücken, damit der Verband einigermaßen geschlossen bleibt. Dies verlangt aber auch, dass vorne in der Gruppe zurückhaltender gefahren wird, was sich dann meist darin äußert, dass man sich an die allgemeinen Verkehrsregeln, und dabei insbesondere an das Geschwindigkeitslimit hält.

An einem Stoppschild oder einer Verkehrsampel halten immer zwei Biker nebeneinander und fahren auch miteinander los, damit möglichst alle schnell wegkommen. Die Positionen innerhalb der Gruppe sollen sich zwischen zwei Stopps / Pausen / Abschnitten nicht verändern, damit keine Missverständnisse entstehen können, vor allem nicht an Stoppschildern und beim Überholen.

Bei Abzweigungen oder unklaren Straßenverläufen an Kreuzungen gilt die Regel, dass der jeweils Vorausfahrende für seinen Hintermann verantwortlich ist. Wenn der nicht mehr zu sehen ist: langsamer werden, falls er immer noch nicht erscheint, auf einem geeigneten, einsehbaren Halteplatz am Straßenrand warten. Wenn sich jeder an diese Regel hält, klappt das wunderbar und die Gruppe bleibt gut zusammen. Wenn alle stehen, kann man entweder warten oder einer wird zurückfahren – Es macht keinen Sinn, wenn alle aus der Gruppe wenden und zurückfahren.

Das mit dem Überholen ist so eine Sache; immer nur dann, wenn sicher noch weitere Fahrer an dem Auto vorbeikommen, sonst wohl lieber nicht. Hier liegt viel in der Verantwortung des Leiters, der mangelnde Erfahrung oder geringere Motorleistung seiner Nachfolger immer mit einberechnen sollte. Jeder überholt nur dann, wenn es für Ihn am sichersten ist. Anderen, schnelleren Fahrzeugen sollte man genug Platz zum Überholen und Einscheren lassen.

Und immer daran denken: Pausen machen munter und geben Gelegenheit, die Gruppe zu sammeln, einen Witz zu erzählen, über den Fahrstil des Leiters zu meckern und eine Zigarette zu rauchen, wenn es denn sein muss.

Sollte es in der Gruppe zu einem Unfall oder Sturz kommen, muss sich die Blickführung sofort vom verunglückten Fahrer lösen und eine sichere Ausweichspur gewählt werden, die an der Unfallstelle vorbeiführt. Wer im starren Blick auf den Unfall verharrt, lenkt automatisch auf den fokussierten Punkt zu und kann nicht mehr ausweichen.
 

Die 10 goldenen Regeln für die Gruppenausfahrt

  • Streckenlänge und Etappen nach dem schwächsten Teilnehmer ausrichten
  • Rechtzeitige Erholungspausen einlegen, um Konzentrationsschwächen und Müdigkeit vorzubeugen
  • Tempo und Kurvengeschwindigkeiten dem schwächsten Teilnehmer anpassen. Zur Not zwei unterschiedlich schnelle Gruppen bilden
  • Nicht drängeln oder den Vordermann zum Rasen animieren. Wer schneller fahren möchte, muss der Gruppe vorausfahren
  • Genügend Sicherheitsabstand lassen und mit seitlichem Versatz staffeln. Nur so ist vorausschauendes Fahren möglich
  • In der Gruppe nicht oder nur in Notfällen überholen
  • Gemischte Reihenfolge von Ungeübten und Routiniers in der Gruppe einhalten, um ein Aufreißen der Gruppe oder hektische Fahrweise zu vermeiden
  • Beim Überholvorgang nie blind der Gruppe hinterherfahren, jeder muss sich selbst über Verkehrslage und Gegenverkehr bewusst sein
  • Vor Abzweigungen und Kreuzungen rechtzeitig den Blinker setzen und harte Bremsmanöver vermeiden
  • Durch regelmäßigen Blick in den Rückspiegel die Vollständigkeit der Gruppe kontrollieren und notfalls aufschließen lassen

 

Brackel

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Letzte Änderung am 30.12.2016